Kann man Wachteln auf dem Balkon halten? Eine Anleitung, wie Legewachteln in der Stadt gehalten werden können. Urban Farming mit...
In der freien Wildbahn leben Wachteln überwiegend auf dem Boden. Sie können zwar ein paar Meter lange Strecken fliegen, machen dies aber nur sehr selten und meist, nur wenn sie aufgeschreckt werden.
In der konventionellen Wachtelhaltung werden Legewachteln oft auf sehr engem Raum, auf Gitter gehalten. In einer tierfreundlichen und liebevollen privaten Haltung von Wachteln im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon können die Tiere in einem geräumigen Wachtelstall oder einer Voliere gehalten werden. Es gibt verschiedene Arten von Wachtelställen, die sich für Wachteln eignen.
Fressfeinde abwehren: Der Wachtelstall muss von allen Seiten sicher vor Fressfeinden wie Marder, Füchse, Ratten, Greifvögel, etc. sein. Dies kann mit einem stabilen und engmaschigen Kaninchendraht mit maximal 13 mm Maschenweite (#Anzeige) und gut verschließbaren Stalltüren ermöglicht werden. Handelsübliche Wachtelställe müssen oft zuhause noch selbstständig nachgebessert werden, um für einen ausreichenden Schutz vor Raubtieren zu sorgen.
Witterungsschutz: Wachteln mögen weder Regen, Schnee noch Zugluft im Stall. Daher sollte ein witterungsgeschützter Standort für den Wachtelstall ausgewählt werden. Zugleich soll genug Tageslicht in den Stall gelangen, damit die Wachteln Eier legen. Der Wachtelstall sollte daher von ca. 3 Seiten mit einem Gitter und vor Wind und von allen Seiten vor Regen geschützt sein. Wachteln sollten im Winter vor der kalten Luft geschützt isoliert in einem trockenen und gemütlichen Stall wohnen können. Und im Sommer sollte keine Stauhitze im Stall sein.
Für eine artgerechte und tierfreundliche Haltung von Wachteln in Deutschland sollte die Größe des Wachtelstalls an der Anzahl der Tiere angepasst sein. Zudem sollte die Geschlechterverteilung beachtet werden. Beispielsweise ist eine Wachtelgruppe die ausschließlich aus weiblichen Legewachteln besteht deutlich ruhiger als eine Gruppe in welcher auch Hähne gehalten werden. Hähne sorgen für Stress und die Hennen brauchen mehr Rückzugsmöglichkeiten. Ein Hahn sollte mindestens 3-5 Hennen haben, umso mehr Hennen umso besser. Und es sollten keine zwei Hähne eng zusammen gehalten werden, da sich diese bekämpfen.
• Maximal 4–6 Wachtelhennen pro Quadratmeter: Dies ist eine gängige Empfehlung für eine artgerechte Haltung. Weniger Tiere pro Quadratmeter sind besser, um Konflikte und Stress zu reduzieren.
Beispiele für Stallgrößen:
• 5 Wachteln (Hennen): mind. 1,5 m² Grundfläche
• 10 Wachteln (Hennen): mind. 2 m² Grundfläche
• 20 Wachteln (Hennen): mind. 4 m² Grundfläche
Höhe des Stalls: Wachteln können durch Schreck plötzlich aufscheuchen und fliegen. Um Verletzungen zu vermeiden, sollte der Wachtelstall ca. 50 cm hoch sein, um jegliches Fliegen zu unterbinden. Alternativ kann die Voliere der Wachteln mindestens 190 cm hoch sein, um ein erfolgreiches Fliegen ohne Verletzungsgefahr zu ermöglichen.
Eine Voliere ist oft die ideale Unterbringung für Wachteln. Denn eine gut gesicherte Vogel- oder Hühnervoliere bietet mehr Gestaltungsfreiheit und Platz für das natürliche Verhalten der Wachteln wie Scharren und Picken. Die Wachtelvoliere ist besonders für mittlere und größere Wachtelgruppen ab 6 Tieren geeignet und kann mit Gräsern, Ästen oder Weidenbrücken ausgestattet werden.
Volieren sind von allen Seiten mit engmaschigen Gitter begrenzt. Und mindestens zwei bis drei Seiten der Voliere sollten wettergeschützt sein (z. B. mit Holz, Folie oder Strohmatten), und ein Dach schützt vor Regen und Fressfeinden. Eine Wachtelvoliere eignet sich für mittelgroße Gärten und größere Grundstücke.
Es gibt zum Beispiel den hochwertigen Wachtelstall als begehbare Voliere von Wachtelland (#Anzeige).
Im Vergleich dazu gibt es auch günstigere Volieren für Wachteln (#Anzeige), welche aber meist noch Zuhause baulich leicht den Wachteln angepasst werden sollten.
Unter bestimmten Umständen können Wachteln auch in einem Kleintierstall wohnen. Eine kleine Gruppe von 4 – 6 Wachteln, Küken, junge Wachteln oder kranke Wachteln in Quarantäne können in einem geschlossenen Stall, wie zum Beispiel in einem selbst gebauten oder gekauften Kleintierstall (#Anzeige) oder Etagenstall (#Anzeige) wohnen.
Dieser kompakte Wachtelstall kann im Allgemeinen einem Hühnerstall oder Kaninchenstall ähneln. Jedoch brauchen Wachteln im Vergleich zu Hühnern keine Sitzstangen und bevorzugen es auf dem Boden zu laufen und zu schlafen. Ein Wachtelstall kann aus Holz, Stahl oder Kunststoff bestehen. Dieser ist meist flexibel mit dem Standort und kann auch auf einer Terrasse oder dem Balkon aufgebaut werden.
Ein kompakter Wachtelstall ist für kleine bis mittlere Wachtelgruppen von 4 bis 6 Tieren geeignet. Ein Wachtelkäfig kann meist einfach und gut von den Seiten für den kalten Winter isoliert werden. Daher ist es auch ein Vorteil, einen kompakten Wachtelstall zu haben.
Ein kleiner Wachtelstall mit 1–2 m² eignet sich für 4–6 Wachteln und sollte mit einem Sandbad, Futter- und Wasserspender, Versteckmöglichkeiten wie Häuschen, Tunnel und Brücken ausgestattet werden. Damit die Wachteln mehr Lauffläche haben, können die Wasser- und Futterbehälter im Stall oder dem Gitter aufgehängt werden.
Wachteln können auch in einer kombinierten Haltung von Hauptstall für die Nacht und einem anliegenden Freilaufgehege gehalten werden. Wachteln werden nachts im Stall untergebracht und tagsüber haben sie Zugang zu einem komplett umzäunten Freilaufgehege. Der Freilauf kann auf dem Rasen sein und regelmäßig versetzt werden, sodass der Rasen geschont wird und die Wachteln immer frisches Gras haben. Diese Form fördert das natürliche Verhalten der Wachteln.
Wachtelstall (#Anzeige) mit angebautem Freilauf (#Anzeige) würde insgesamt auch für eine mittlere bis größere Wachtelgruppe von bis zu 10 oder 15 Wachteln reichen.
Das Gehege sollte mit Kaninchendraht oder Rasenkantensteinen gegen Fressfeinde gesichert sein. Ein mobiler Chicken-Coop wie der Eglu Cube Hühnerstall kann als Wachtelstall mit Freilauf eingerichtet werden. Jedoch sollte ein feinmaschiger Kaninchengitter von ca. 12 mm Maschendurchmesser über das Auslaufgitter vom Omlet Auslauf gespannt werden. Zudem sollte eine wachtelfreundliche Leiter mit Zwischenebene eingebaut werden, da sich Wachteln oft schwer mit Treppen und Leitern tun.
Wachtelzüchter halten oft ihre Wachteln in einem komplett begehbaren Gebäude, einem Wachtelraum oder einem umgebauten Gartenhaus. Dort sind meist eine hohe Eingangstür und ein betoniertes Fundament als Boden vorzufinden. In diesem etwas größeren Wachtelgebäude können dann Volieren oder Wachtelställe stehen. Es ist mit einem sehr großen Aufwand und hohen Kosten verbunden, ein ganzes Wachtelgebäude zu errichten.
• Mittelgroßes Holz-Gartenhaus 251 x 254 x 210 cm (#Anzeige)
• Großes Holz Gartenhaus 4 x 3 m (#Anzeige)
Ein Wachtelraum ist meist gut gegen Witterungen geschützt und alle Wachteln und das Zubehör können dort gleich mit gelagert werden. Aufgrund des großen Aufwands eignet sich diese Haltung für große Wachtelgruppen ab ca. 20 oder 30 Tieren sowie für ambitionierte Wachtelzüchter. Je nach Größe und geplanten Baumaßnahmen, sollte abgeklärt werden, ob eine Baugenehmigung für einen Wachtelraum notwendig ist.
Unter einem Wachtelkäfig verstehen wir zum Beispiel einen Kaninchenstall (#Anzeige) aus Kunftstoff und Metall, welcher oft für den Innenbereich verwendet wird. Dieser sollte kein dauerhaftes Wachtelzuhause sein. Vielmehr dient ein Wachtelkäfig für die Aufzucht von Wachtelküken oder kann eine vorübergehende Quarantänestation für kranke Wachteln sein.
Kükenaufzucht: Die Wachtelküken können direkt nach dem Schlüpfen in einen Wachtelkäfig gesetzt werden. Da Küken besonders viel Wärme benötigen, können eine Wärmeplatte im Käfig aufgebaut oder eine Wärmelampe über den Käfig gehängt werden. Die Temperatur im Käfig ist leicht zu regulieren und da die Küken anfangs noch sehr klein sind, gibt es auch genug Platz. Sobald die Wachtelküken größer werden, sollten sie in den richtigen Wachtelstall oder die Voliere umgesetzt werden.
Quarantäne: Kranke oder verletzt Wachteln sollten von den gesunden Wachteln getrennt werden. Um die Wachtel gut behandeln zu können, ist ein Wachtelkäfig geeignet. Dieser kann mit einer Wärmelampe ausgestattet werden. Zudem ist ein schnelles und hygienisches Reinigen des Käfigs möglich, was in einer Voliere manchmal in dem Umfang sehr beschwerlich ist.
• Kaninchenstall 120L x 60B x 48H cm (#Anzeige)
• Kaninchenstall 140L x 71B x 51H cm (#Anzeige)
Wachteln sind deutlich kleiner als Hühner und haben andere Bedürfnisse. Hühner können sehr grob sein und daher ist davon abzuraten Legewachteln mit normal großen Hühnern zu halten. Es gibt allerdings die Möglichkeit, Japanische Legewachteln mit ruhigen Zwerghühnern zu halten. Wachteln schlafen auf dem Boden und nicht auf Sitzstangen, daher sollten sie genug ruhige Bodenplätze vorfinden können. Unter den Sitzstangen der Hühner sollte ein Kotbrett befestigt werden, damit der Hühnerkot nicht auf den Wachteln landet.
Zudem benötigen Wachteln ein spezielles Wachtelfutter (#Anzeige) mit einem höheren Proteinanteil und einer anderen Zusammensetzung als normales Hühnerfutter. Zwerghühner dürfen auch Wachtelfutter fressen, jedoch nicht andersrum.
Da Wachteln eher scheu und schreckhaft sind, brauchen sie ausreichend Versteckmöglichkeiten, in welche nur die Wachteln und nicht die Zwerghühner gelangen. Im Allgemeinen ist es ratsam, bei der Vergesellschaftung von Legewachteln und Zwerghühnern besonders aufmerksam zu sein. Wenn die Zwerghühner die Wachteln verletzten und zu sehr stressen, sollten die Wachteln ihren eigenen Wachtelstall bekommen.
Ein Wachtelstall oder eine Voliere können selbst gebaut oder von einem Schreiner angefertigt werden. Im Internet gibt es einige Bauanleitungen für Wachtelställe.
Mögliche Materialien für den Bau vom Wachtelstall:
• Leisten und Bretter aus Massivholz
• Kaninchendraht mit enger Maschenweite von max. 13 mm (#Anzeige)
• evtl. isolierte Platten für den Winter
• evtl. Plexiglas für mehr Helligkeit im Wachtelstall
• Lichtquelle mit UVA- und UVB Strahlung (#Anzeige)
• Ventilatoren mit Akku oder Stromkabel für heiße Sommertage
• Kunststoffwanne 88 x 50 cm (#Anzeige) als Stallboden und zum Auffangen von Kot (#Anzeige)
• Schrauben, Tacker, Tackernadeln, Werkzeug, etc.
Hier sind ein paar Inspirationen für den Bau eines eigenen Wachtelstalls. Danke an die Urheber.
Kann man Wachteln auf dem Balkon halten? Eine Anleitung, wie Legewachteln in der Stadt gehalten werden können. Urban Farming mit...
Es ist möglich, Legewachteln auf einem Balkon in der Stadt zu halten. Da viele Balkone aber im Platz sehr begrenzt, ist es eine Herausforderung einen geeigneten und tierfreundlichen Wachtelstall zu finden. Erfahre mehr in diesem Beitrag dazu.
Wachteln mögen eine abwechslungsreiche Einrichtung mit vielen Versteckmöglichkeiten, einem Wachtelhaus, Tunneln und Brücken.
Ein artgerechter Wachtelstall sollte einen Futter- und Wasserspender, Verstecke (z. B. Weidentunnel, Holzhaus, Zweige), ein Sandbad und Einstreu z. B. Waldbodeneinstreu enthalten. Wachteln ziehen sich gern in ein kleines Schutzhaus (ca. 20 x 20 cm) im Stall oder in der Voliere zurück.
Viel Freude mit den Wachteln.
Wachtelig – Online Ratgeber zur Wachtelhaltung
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