Einen guten Stall oder Voliere für Wachteln auswählen. Wie groß muss der Wachtelstall sein?
Die Wachtelhaltung gewinnt zunehmend an Beliebtheit, sowohl bei Hobbyhaltern als auch bei Selbstversorgern und beim Urban-Farming. Wenn von Wachteln in der Wachtelhaltung gesprochen wird, handelt es sich oft um die Vogelart Japanische Legewachtel (Coturnix japonica). Die Legewachteln versorgen die Halter mich frischen Eiern, sind platzsparend im Vergleich zur Hühnerhaltung und eignen sich für Anfänger in der Wachtelhaltung.
Diese Einführung in die Wachtelhaltung behandelt die wichtigsten Fragen rund um die Haltung von Wachteln, von der Auswahl der richtigen Wachtelart über die Einrichtung einer artgerechten Unterkunft bis hin zu Fütterung, Pflege und häufigen Herausforderungen.
• Kompakte Größe: Im Vergleich zu Hühnern sind Wachteln kleiner und benötigen wenig Platz, was sie ideal für kleine Gärten, Terrassen oder sogar Balkone macht.
• Hohe und frühe Eierproduktion: Japanische Legewachteln beginnen bereits in einem Alter von ca. 6 bis 8 Wochen leckere Wachteleier zu legen. Dies ist deutliche früher als bei Hühnern. Wachteln legen oft in gemütlicher Hobbyhaltung bis zu 160 Eier im Jahr. Und Legewachteln, die das ganze Jahr über täglich ca. 16 Stunden Licht im Stall haben, können sogar bis zu 300 Wachteleier im Jahr produzieren. Wachteleier sind lecker, nährstoffreich und kulinarisch vielseitig einsetzbar.
• Geringer Pflegeaufwand: Wachteln sind robust, ruhig (Weibchen) und erfordern weniger Zeit als andere Nutztiere.
• Nachhaltigkeit: Die Haltung von Wachteln unterstützt die eigene Selbstversorgung und ökologische Lebensstile von umweltbewussten Menschen, die wissen wollen, woher ihr Essen kommt.
• Freude: Wachteln sind süße Tiere und können den Besitzern viel Freude aufgrund ihrer Anwesenheit bringen. Kinder und Erwachsene finden Wachteln oft niedlich und beobachten diese gern.
Die Wahl der richtigen Wachtelart ist entscheidend für den Erfolg. Die gängigsten Arten für die Haltung sind:
• Japanische Legewachtel (Coturnix japonica) ist die beliebteste Wachtelwahl für Anfänger. Auf dieser Webseite beziehen wir unsere Haltungstipps überwiegend auf diese Legewachtel. Sie ist robust, legt viele Eier (100–300 pro Jahr) und kommt mit einfachen Haltungsbedingungen zurecht. Verschiedene Farbschläge wie z. B. Wildfarbe, Goldsprenkel, Weiß, etc. sorgen für ein schöne bunte Wachtengruppe.
• Chinesische Zwergwachtel (Coturnix chinensis) sind kleiner und dekorativer, aber weniger produktiv (ca. 100 Eier/Jahr) als die Japanische Legewachtel. Die Chinesische Zwergwachtel ist geeignet für die Zierhaltung und weniger für die Eierproduktion.
• Es gibt noch viele weitere Wachtelarten und hübsche Zierwachteln. Diese sind anspruchsvoller in der Haltung und legen weniger Eier.
Bevor mit der Haltung begonnen wird, sollten die grundlegenden Anforderungen geklärt werden:
• Zeitaufwand: Tägliche Pflege der Wachteln (Füttern, Wasser wechseln, Reinigen) dauert etwa 15–30 Minuten. Regelmäßige Kontrollen der Gesundheit sind notwendig.
• Platzbedarf: Eine Gruppe von 5 bis 6 Wachteln benötigt mindestens 1,5 m² Bodenfläche, idealerweise in einer Voliere oder einem großzügigen Stall.
• Kosten: Anschaffungskosten pro Wachtelhenne liegen bei ca. 10 bis 15 Euro. Zusätzlich wird ein gut ausgestatteter Wachtelstall oder eine Voliere inkl. Tränken, Futterspender, Einrichtung, etc. für ca. 200 – 3000 € benötigt. Laufende Kosten wie Wachtelfutter und Einstreu sind moderat mit ca. 10–20 Euro im Monat.
• Rechtliche Aspekte: In Deutschland ist die Haltung von Wachteln in Wohngebieten meist erlaubt, solange keine Lärmbelästigung entsteht. Eine Anmeldung ab der ersten Wachtel ist beim Veterinäramt in jedem deutschen Bundesland notwendig. Zudem sollen Wachteln bei der Tierseuchenkassen in den meisten Bundesländern angemeldet werden. Vor dem Start sollte zudem geprüft werden, ob die örtlichen Gegebenheiten (z. B. Platz, Nachbarschaft) für die Haltung geeignet sind. Falls man zu Miete wohnt, sollte eine schriftliche Erlaubnis des Vermieters eingeholt werden.
Wie sieht ein artgerechter Wachtelstall aus? Eine artgerechte Wachtelhaltung (Stall, Voliere, etc.) ist sehr zentral und wichtig in der Wachtelhaltung. Wachteln benötigen Schutz vor Witterung, Raubtieren sowie Stress und sollen zugleich am Wegfliegen gehindert werden.
• Mindestfläche: Pro Wachtel mindestens 0,15–0,2 m², also 1-1,5 m² für 5–6 Tiere. Mehr Platz ist immer gut und fördert das Wohlbefinden der Legewachteln.
• Höhe: Wachteln fliegen selten, aber eine Höhe von 30–50 cm verhindert Verletzungen bei Sprüngen.
• Material: Holz oder Metall für den Rahmen, engmaschiger Draht (max. 13 mm Maschenweite) gegen Raubtiere wie Marder, Füchse, Ratten oder nervige Mäuse. Eine einfache Voliere kann aus Holzpaletten und Draht selbst gebaut werden. Es gibt auch bereits fertige Volieren (#Anzeige) oder Ställe (#Anzeige), die sich für eine Wachtelhaltung eignen. Wachteln können Fliegen und daher sollte der Wachtelstall von allen Seiten mit Gitter oder Holzplatten verschlossen sein.
• Boden/Einstreu: Sofern der Boden keinen direkten Kontakt zur Natur hat, wird der Stallboden mit Einstreu bedeckt. z. B. Holzspäne, Sand, Waldbodeneinstreu, etc.
Einen guten Stall oder Voliere für Wachteln auswählen. Wie groß muss der Wachtelstall sein?
• Ruhige Lage: Wachteln können stressempfindlich sein. An Lärmquellen (z. B. Straßenverkehr, Rasenmäher, Hundegebell, etc.) sollten Wachteln langsam gewöhnt werden, damit sie im Stall keine Panik bekommen.
• Schattig, aber hell: Direkte Sonne kann bei Wachteln eine Überhitzung verursachen, aber mildes Tageslicht fördert die Legeleistung. Somit sollte vor Aufbau der Wachtelvoliere ein geeigneter Platz gefunden werden.
• Sicherheit: Der Wachtelstall sollte gegen Fressfeinde wie Füchse, Marder, Ratten oder Katzen durch festen Boden, Draht und wenn nötig mit einem Elektrozaun um das gesamte Wachtelgehege abgesichert werden.
In einen Wachtelstall gehören:
• Futter- und Wasserspender: Im Handel gibt es kleine bzw. niedrige und für Wachteln leicht zugängliche Futterspender (#Anzeige) und Wachteltränken (#Anzeige). Das Wachtelfutter sowie das Trinkwasser sollten für die Wachteln und Haltern für den täglichen Wasserwechsel leicht zugänglich sein.
• Versteckmöglichkeiten werden von Wachteln gern aufgesucht. Diese suchen dort Schutz und Deckung und kommen ihrem natürlichen Verhalten nach. Dies kann man Wachteln anbieten: Kaninchenhäuser aus Holz (#Anzeige), Weidenbrücke (#Anzeige), Weidentunnel (#Anzeige), Weidenholzbrücke Trixie (#Anzeige) Zweige aus dem Garten, DIY-Zweigenteepee, etc.
• Schutz vor Witterung: Ein Dach oder eine überdachte Ecke schützten die Wachteln vor Regen, Schnee und zu viel Sonne. Zudem sind Wachteln Zug empfindlich und sollten daher immer einen Windgeschützen Rückzugsort auffinden können. Im Winter ist oft eine isolierte Unterkunft oder Wärmelampe nötig.
• Sandbad: Wachteln nehmen gern ein Sandbad. Ein Sandbad (#Anzeige) mit feinem Badesand (#Anzeige) hilft Wachteln, ihr Gefieder sauber zu halten und es hält Parasiten wie Milben oder Läuse fern. Das natürliche Sandbadeverhalten kann Stress bei den Wachteln reduzieren.
Wachteln mögen eine abwechslungsreiche Einrichtung mit vielen Versteckmöglichkeiten, einem Wachtelhaus, Tunneln und Brücken.
Die Ernährung der Wachteln ist entscheidend für ihre Gesundheit sowie die Anzahl und der Qualität gelegter Eier. Wachteln haben spezifische Bedürfnisse, die sich von anderen Geflügelarten unterscheiden. Daher sollte kein handelsübliches Hühnerfutter an Wachteln gefüttert werden.
Das Grundfutter der Wachteln ist ein spezielles Wachtelfutter (#Anzeige) mit ca. 17–22 % Rohprotein. Pro Wachtel ist eine tägliche Futtermenge von ca. 40-50 g nötig und sollte nach Größe und Aktivität der Wachtel ausgerichtet werden. Wachteln sollten ständig Zugang zum Wachtelfutter haben, da sie über den Tag verteilt fressen.
Zum Grundfutter der Wachtel kann auch ein Ergänzungsfutter gegeben werden. Dazu zählen Grünfutter wie frische Kräuter (z. B. Löwenzahn, Rotklee) oder Gemüse (z. B. Karotten, Gurken, Salat). Legewachteln die Eier legen, brauchen ausreichend Kalzium in ihrem Futter.
Eine Extraportion Proteine kann Wachteln als Leckerli gefüttert werden. Sie mögen lebende oder getrocknete Mehlwürmer und fangen sich gelegentlich auch selbst Fliegen, andere Insekten und Würmer.
Neben dem Futter benötigen Wachteln täglich frisches, sauberes Wasser zum Trinken.
Wachteln dürfen kein verdorbenes oder schimmeliges Futter fressen. Und eine Überfütterung der Wachteln sollte vermieden werden, da dies zu Fettleibigkeit führen kann. Ein abrupter Futterwechsel kann Verdauungsprobleme bei Wachteln auslösen, daher sollten Änderungen schrittweise durchgeführt werden. Wer lebende Wachteln vom Züchter kauf, kann diesen auch um eine kleine Menge Futter bitten, welches die Wachteln in ihrem neuen Zuhause unter das neue Wachtelfutter gemischt bekommen können.
Wachteln richtig füttern mit speziellem Wachtelfutter. Worauf sollte man bei der Wachtelfütterung achten?
Gesunde Wachteln sind aktiv, haben glänzendes Gefieder und weibliche Tiere legen im Frühling und Sommer regelmäßig Eier. Eine gute Pflege und Vorsorge der Legewachteln kann Krankheiten vorbeugen. Wachteln sollten täglich beobachtet werden. Dabei kann das Gefieder, die Legeleistung und das Verhalten der Wachteln begutachtet werden.
Ein plötzlicher Rückgang der Legeleistung kann Stress oder Krankheit anzeigen. Und ein verklebtes oder stumpfes Gefieder signalisiert oft Parasiten oder Mangelernährung. Wachteln, die sich plötzlich ängstlich zurückziehen oder versteckt halten, könnten von anderen Wachteln gepickt werden.
• Kropfverstopfung zählt bei Wachteln als eine der häufigsten Gesundheitsprobleme. Dies kann durch einen verschluckten Fremdkörper oder falsche sowie zu großes Futter verursacht werden. Die Symptome sind ein harter Kropf und Atemprobleme bei der Legewachtel. Bei Verdacht auf eine Kropfverstopfung sollte sofort einen Tierarzt konsultiert werden.
• Die Legenot betrifft weibliche Legewachteln (Hennen) und kann auftreten, wenn ein Ei nicht richtig gelegt werden kann. Wachtelbesitzer können eine Legenot bei der Wachtel mit einem warmen Wasserbad und einer sanften Massage behandeln. Falls keine Besserung eintritt, ist eine tierärztliche Hilfe nötig.
• Parasiten, wie Milben oder Läuse bei den Wachteln, können durch regelmäßige Sandbäder mit feinem Sand gemischt mit Kieselgur (#Anzeige) vorgebeugt werden.
Um Krankheiten und Stress bei Wachteln vorzubeugen gibt es Maßnahmen, die in die tägliche Wachtelhaltung integriert werden können.
Dazu gehört eine gute Hygiene in der Wachtelhaltung. Das Trinkwasser sollte täglich erneuert werden und der Trinkwasserbehälter sowie der Futterspender sollten regelmäßig tiefgründig gereinigt werden. Dies verhindert ein Bakterienwachstum. Zudem sollte der Wachtelstall bzw. die Wachtelvoliere regelmäßig gereinigt werden. Dazu gehört das täglich Einsammeln der Kothäufchen sowie zu prüfen, ob die Einstreu noch ausreichend trocken ist. Wachteln sollten stets einen trockenen Stall haben.
Wachteln sind von Natur aus scheue Tiere und meiden jegliche Stresssituationen wie Lärm, Fressfeinde, schnelle Bewegung von Menschen, Hundegebelle, etc. Sie suchen dann ein Versteck im Wachtelstall auf. Zu viele Wachteln auf engem Raum kann ebenfalls Stress bei Legewachteln auslösen. Diese können mit Rückzug, ängstlichem Verhalten und reduzierter Legeleistung regieren. In einer liebevollen Hobbyhaltung sollte das Wohl der Tiere an erster Stelle stehen und jeglicher Stress vermieden werden.
Wie werden Wachteln im Winter gehalten? Die Wintermonate stellen besondere Anforderungen an die Wachtelhaltung, da niedrige Temperaturen und weniger Tageslicht das Wohlbefinden und die Legeleistung der Wachteln beeinflussen können. In einer liebevollen Hobbyhaltung können Wachteln im Winter unterstützt werden sind wohl zu fühlen.
Wärme und Isolierung: Im Allgemeinen vertragen Japanische Legewachteln eine Kälte von bis zu -10 °C. Jedoch bevorzugen Sie eine Temperatur von 15-20 °C. Daher sind die kalten Wintermonate für Wachteln eine Herausforderung. Der Wachtelstall bzw. die Voliere sollte im Winter von allen Seiten abgedichtet werden, sodass keine kalte Zugluft in den Stall eindringen kann. Es sollte aber auch auf eine ausreichende Belüftung gesorgt werden. Feuchtigkeit und Nässe sollte vermieden werden, denn Wachteln benötigen einen trockenen Stallboden. Um in extrem kalten Tagen etwas mehr Wärme in den Wachtelstall zu bringen, können Wärmeplatten oder Rotlichtlampen platziert werden. Eine extra dicke Schicht Einstreu (z. B. Stroh) bietet zusätzliche Wärme und Komfort im Wachtelstall.
Beleuchtung: Wachteln benötigen 14–16 Stunden Licht für optimale Legeleistung. Eine Zeitschaltuhr mit künstlicher Lichtquelle mit UVA und UVB-Strahlung (#Anzeige) kann Tageslicht simulieren. Dies kann das Wohlbefinden und die Legeleistung der Wachteln im Winter steigern.
Fütterung im Winter: Wachteln haben im Winter einen erhöhten Kalorienbedarf. Daher gibt es spezielles Wachtel-Winterfutter (Anzeige) sowie die Möglichkeit eine Extraportion fettreiches Futter wie Sonnenblumenkerne dem normalen Wachtelfutter (#Anzeige) unterzumischen.
Wasser: Im Winter hat es in Deutschland, Österreich und Schweiz oft Minustemperaturen. Folglich kann das Trinkwasser der Wachteln einfrieren. Es gibt beheizbare Wassertränkenwärmer (#Anzeige), die in der Wachtelhaltung gern zum Einsatz kommen.
Wachteln legen keine Eier: Ursachen können Stress, falsches Futter, zu wenig Licht oder Krankheit sein. Mögliche Stressquellen sollten daher reduziert werden, das Wachtelfutter kann auf Wachtellegekorn bzw. Legehennenfutter (#Anzeige) umgestellt werden und die Beleuchtung im Stall kann auf 16 Stunden täglich erhöht werden.
Aggressionen zwischen Wachteln: Überbevölkerung oder Platzmangel können zu pickenden Wachteln führen. Entweder kann der Wachtelstall vergrößert oder die Gruppengröße reduziert werden. Es sollten auch keine zwei Hähne auf engem Raum gehalten werden. Ein Wachtelhahn pro 3-5 Hennen.
Fluchtversuche: Wachteln können durch kleine Lücken entkommen. Die Voliere sollte daher regelmäßig auf Schwachstellen geprüft und das Gitter repariert werden.
Viel Freude mit den Wachteln.
Wachtelig – Online Ratgeber zur Wachtelhaltung
Wachteln richtig füttern mit speziellem Wachtelfutter. Worauf sollte man bei der Wachtelfütterung achten?
Einen guten Stall oder Voliere für Wachteln auswählen. Wie groß muss der Wachtelstall sein?
Wachteln mögen eine abwechslungsreiche Einrichtung mit vielen Versteckmöglichkeiten, einem Wachtelhaus, Tunneln und Brücken.